Grußwort der Parlamentarischen Staatssekretärin Siemtje Möller anlässlich der Verleihung des Wissenschaftspreises „Aquila ascendens“ durch das DialogForum Sicherheitspolitik

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Zeitenwende ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Eine große Mehrheit der Deutschen unterstützt den finanziellen, materiellen und personellen Aufwuchs der Bundeswehr, um ein Leben in Recht und Freiheit in Europa wehrhaft zu verteidigen. Die Sanktionspakete genießen ebenso hohe Zustimmung wie die Unterstützung der Ukraine oder die Stärkung der NATO-Ostflanke mit der Brigade für Litauen.

Gleichwohl befindet die europäische Außen- und Sicherheitspolitik sich weiterhin auf unabsehbare Zeit in einem tiefgreifenden und teilweise ungleichen Wandel. Nicht überall hat sich die Zeitenwende so rasant verstetigt wie in Deutschland. Wir stehen zu unseren sicherheitspolitischen Verantwortungen und werden den Prozess mit unseren Partnern und Verbündeten in der EU und NATO weiter gestalten.

Es ist zwingend notwendig, die breite und informierte sicherheitspolitische Debatte in Deutschland und Europa auszuweiten und zu intensivieren – mit unterschiedlichen Stimmen aus allen Teilen der Gesellschaft und EU. Eine Debatte, die in der Vergangenheit zu oft vernachlässigt wurde.

Eine besondere Schlüsselrolle kommt neben der Politik den Hochschulen und Universitäten sowie ihren Forschenden und Studierenden zu. Mit großer Freude habe ich beobachtet, wie immer mehr Akademikerinnen und Akademiker ihre Forschungsergebnisse in die öffentliche Meinungsbildung einbringen, beispielsweise in Form von Meinungsbeiträgen in Zeitungen oder in Diskussionsrunden im Fernsehen. Ich begrüße diese Entwicklung sehr, denn es sind Ihre Forschungsergebnisse, die eine sachliche und fundierte Debatte zu außen- und sicherheitspolitischen Fragestellen erst ermöglichen. Mit Ihrer Forschung leisten Sie einen entscheidenden Beitrag zur neutralen und informierten Meinungsbildung in unserer Gesellschaft. In Zeiten von gezielter Desinformation, von Fake News und dem Erstarken undemokratischer Regime und illiberalen Demokratien sind Ihre Beiträge noch wertvoller als zuvor.

Daher bin ich dem DialogForum Sicherheitspolitik sehr dankbar, dass es die Forschung auf diesem Gebiet weiter vorantreibt und unterstützt – auch ganz gezielt durch die Stiftung des Nachwuchspreises „Aquila ascendens“ in Kooperation mit dem Sicherheitspolitischen Arbeitskreis der Universität der Bundeswehr München.

Insbesondere danke ich aber den jungen Akademikerinnen und Akademikern sowie den Studierenden für Ihre jahrelange Arbeit und die beeindruckenden Forschungsergebnisse im Bereich der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Bleiben Sie auch weiter so neugierig! Hinterfragen Sie Informationen, bringen Sie sich ein – in Deutschland und Europa – und diskutieren Sie konstruktiv und kritisch mit! Denn Ihre Arbeit ist für die sicherheitspolitische Debatte unerlässlich. Für Ihren weiteren Lebensweg wünsche ich Ihnen alles Gute und viel Erfolg!

Ihre

Siemtje Möller

Fotos: Bundeswehr/Tom Twardy


Auszuzeichnenden 2023

Doktorarbeiten

  • Platz 1: Dr. Friederike Richter – „Guns versus butter: the politics of attention in defence policy“
  • Platz 2: Dr. Hana Attia – „Biased Coercion: The Imposition, Management, and Termination of US Sanctions“
  • Platz 3: Dr. Kerstin Zettl-Schabath – „Proxys im stattlichen Cyberkonfliktaustrag: Eine vergleichende Analyse der VR China, Russlands, der USA und Israels“

Masterarbeiten

  • Platz 1: Maximilian Wegener – „When Extermination is Encouraged from Above – Ideological Elite Discourse and the Justification of Mass Atrocity Crimes Against the Rohingya in Myamar“
  • Platz 2: Younna Christiansen – „Ontologically (in)secure liberal warrior? Soldier’s sense-making and reaction to violence against civilians: the ADF in Afghanistan and the IDF in Israel“
  • Platz 3: Fabiola Schwarz – „Utilizing Machine Learning to Predict and Explore Factors of Digital Repression“

Preisauschreibung 2023

Ausschreibung

Das „DialogForum Sicherheitspolitik“ lobt zum fünften Mal einen Preis für MA-Absolventinnen und Absolventen sowie Promovierte aus. Prämiert werden auszeichnungswürdige Dissertationen und Masterarbeiten zum weitgefassten Themengebiet der Sicherheitspolitik. Ziel der Auszeichnung ist es, die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Sicherheitspolitik zu fördern und mit einem breiteren Publikum in Austausch zu treten.

Über die Prämierung der Arbeiten entscheidet ein Beirat, unterstützt von einem wissenschaftlichen Gremium, der sich aus Angehörigen verschiedener gesellschaftlicher Bereiche zusammensetzt. Für den 1. Platz der Dissertationen und der Masterarbeiten werden jeweils 1000.- Euro ausgelobt. Des Weiteren werden auch die jeweiligen zweiten und dritten Plätze mit höherwertigen Sachpreisen prämiert.

Einzureichende Arbeiten sind Dissertationen und Masterarbeiten mit aktuellem Bezug zu Sicherheitspolitik. Im Fokus stehen dabei zukunftsweisende und theoriegeleitete empirische Arbeiten mit Policy-Relevanz oder Bezug auf Handlungsoptionen. Angesprochen sind Absolventinnen und Absolventen und Promovierte, deren Arbeiten nach dem 30. März 2021 abgeschlossen wurden.

Bewerbungen müssen bis zum 31.07.2023 vorliegen.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Ansprechpartner

Patrick Schulz
E-Mail:

Tel.:      (+49) 151 / 22 77 80 91

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an

E-Mail:

Forschungsthemenbeispiele

Wir sind an Einreichungen aus allen Themenbereichen und theoretischen Perspektiven auf Sicherheitspolitik interessiert. Dies umfasst beispielsweise

  • akteurzentrierte Analysen nationaler Sicherheitsinstitutionen (Militär, Nachrichtendienste, Grenzschutz, Polizei) oder internationalen und regionalen Organisationen (NATO, UN, EU, AU);
  • grenzüberschreitende oder innerstaatliche Kooperationen staatlicher, nichtstaatlicher oder internationaler Akteure, inklusive militärische Allianzen oder Public-Private Partnerships;
  • sicherheitsrelevante Außenpolitikanalysen oder Analysen von Beschaffungs- oder Bündnispolitik sowie traditionelle und nicht-traditionelle Sicherheitsrisiken, z.B. interstaatliche Kriege, Terrorismus oder sicherheitsrelevante Kriminalität;
  • Empirischer oder potentieller Wandel von Sicherheitspolitik, historische und zeitgeschichtliche Perspektikven, inklusive Friedenspolitik, feministische Außenpolitik u.a. Perspektiven.

FAQ

Welche Arbeiten können prämiert werden?

Master- und Doktorarbeiten mit aktuellem Bezug zur Sicherheitspolitik (s. Forschungsthemenbeispiele).

Wer kann sich bewerben?

Angesprochen sind Absolventinnen und Absolventen und Promovierte, deren 1. Master- oder Doktorarbeit nach dem 30. März 2021 abgeschlossen wurden.

Gibt es eine Einschränkung bei den einzureichenden Arbeiten?

Arbeiten dürfen den Umfang von 500 Seiten nicht übersteigen.

Wer kann den Preis erhalten?

Natürliche Personen, auch Verfasser von Gruppenprojekten.

Welche Unterlagen müssen für eine Bewerbung eingereicht werden?

Zu einer Bewerbung gehören folgende Unterlagen:

  1. Kontaktformular, vollständig ausgefüllt und unterschrieben.
  2. Exposé (Masterarbeit: max. 5 Seiten/ Doktorarbeiten: max. 15 Seiten) der Arbeit.
  3. „Zertifikat“, als Nachweis das und wie die Arbeit benotet worden ist.
  4. Arbeit selbst als PDF.

Alle Unterlagen müssen digital eingereicht werden an

Welche Kriterien muss das Exposé erfüllen?

  • Formalia
    • 1,5 Zeilenabstand
    • Schriftart Times New Roman
    • Schriftgröße 12
    • Seitenräder: überall 2,5 cm
  • Es muss eingegangen werden auf:
    • Problemstellung des Erkenntnisobjekts
    • den aktuellen Forschungsstand zum Thema
    • die Fragestellung der Arbeit
    • das Erkenntnisinteresse des Verfassers
    • das Ziel der Arbeit
    • zugrunde liegende Hypothese
    • Theorie(n), auf die Bezug genommen wird
    • die Methode(n), nach der/denen vorgegangen worden ist
    • die Quellen bzw. das Material, die/das verwendet wurde(n)
    • der Erkenntnisgewinn der Arbeit
    • Zielgruppe bei eventueller Veröffentlichung

 Ist das Preisgeld zweckgebunden?

Nein. Das Preisgeld wird den Preisträgern uneingeschränkt zur Verfügung gestellt.

5. Preisverleihung 2023

Preisträger

Dissertation

  1. Dr. Friederike Richter
  2. Dr. Hana Attia
  3. Dr. Kerstin Zettl-Schabath

Mastertheses

  1. Maximilian Wegener
  2. Younna Christiansen
  3. Fabiola Schwarz

Beirat

  • Dr. Dirck Ackermann, Leitender Militärdekan
  • Prof. Dr. Thomas Elßner, Referatsleiter KMBA
  • Dr. Patrick Keller, Vizepräsident der BAKS
  • GenLt Laubenthal, StvGenInspBw
  • Wolfgang Gammel, COO Eurofighter Jagdflugzeug GmbH

Wissenschaftliches Gremium

  • Prof. Dr. Anja P. Jakobi (Vorsitzende), TU Braunschweig
  • Prof. Dr. Susanne Fischer, Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung – Fachbereich Nachrichtendienst
  • PD Dr. Frank Sauer, Universität der Bundeswehr München